Aids-Vortrag von Majella Lenzen fesselte die Zuhörer

Großes Interesse fand der Themenabend zu HIV/Aids, zu dem ökumenische Frauen am Freitagabend in den Pfarrsaal der katholischen Kirche Herz-Jesu in Dillenburg eingeladen hatten. 60 Zuhörer erlebten einen beeindruckenden Vortrag über die Aids-Situation in Tansania von Majella Lenzen, einer engagierten und mutigen Frau, die viel erlebt hatte und wusste, wovon sie sprach.

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Majella Lenzen erzählt von ihrem Leben als katholische Ordensschwester in Ost- und Zentralafrika (Foto: Uwe Seibert)

Majella Lenzen lebte und arbeitete als katholische Ordensschwester im Orden „Vom kostbaren Blut“ 33 Jahre lang in Ost- und Zentralafrika, vor allem in Tansania. Als Krankenschwester mit einer Zusatzausbildung in Krankenhausleitung leitete sie dort 18 Jahre lang ein Hospital. Später wurde sie die Aids-Koordinatorin für die Kilimanjaro-Diözese und baute in der Stadt Moshi ein Beratungszentrum für Aids-Kranke auf. In dieser Zeit kam sie in Schwierigkeiten mit ihrem Orden: Sie wurde beschuldigt, Kondome an Prostituierte verteilt zu haben.

Nach dem Ausschluss aus ihrem Orden gründete sie zusammen mit ihrer früheren Mitarbeiterin Ida Naiso das Rafiki-Aids-Projekt, durch das vor allem die unterstützt werden, die am meisten unter den Folgen von Aids zu leiden haben: Frauen und Kinder. In Tansania leben rund 2 Millionen HIV-Infizierte und 500 000 Aids-Waisen. Die Aufklärung über HIV und Aids ist schlecht, die Krankheit immer noch ein Tabu-Thema.

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Die frühere Lehrerin Ida Naiso sorgt dafür, dass die Kinder von Aids-kranken Eltern zur Schule gehen. (Foto: Privat)

Im Rafiki-Zentrum in Mweka, einem kleinen Ort am Fuß des Kilimanjaro, finden Nähkurse für Frauen statt — viele sind schon mit 25 Jahren Witwen — damit sie sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können und nicht zur Prostitution gezwungen sind. Ein Kiosk erspart ihnen die Fahrt in die 18 km entfernte Stadt Moshi. Die frühere Lehrerin Ida Naiso sorgt dafür, dass die Kinder von Aids-kranken Eltern zur Schule gehen und dass die zahllosen Waisen ein Dach über dem Kopf haben. Mit Aufklärungskampagnen an Schulen und sozialen Einrichtungen bricht sie das Schweigen über Aids.

Im Anschluss an Frau Lenzens Vortrag nutzten die Zuhörer die Gelegenheit, weitere Fragen zu stellen. Moderiert wurde das Gespräch von Uwe Seibert, Referent für Mission und Ökumene im Ev. Dekanat Dillenburg, der ebenfalls als Gast eingeladen war.

Durch Spenden am Ausgang kam ein Betrag von € 777,- zusammen, der Frau Lenzen für das Rafiki-Projekt übergeben wurde. Viele der Zuhörer wollten das Rafiki-Projekt gerne weiter unterstützen. Dazu sollen die folgenden Informationen helfen:

Spendenkonto:

Arbeitskreis 3. Welt Neuenrade e.V.,
Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis,
Konto Nr. 93501328, BLZ 45851020,
Verwendungszweck: Rafiki-Aids-Projekt

Kontakt zu Majella Lenzen:

Postadresse: Prof.-Hahn-Straße 20, 52353 Düren.
Telefon/Fax: 02421-86711
Email: MLenzen@freenet.de

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